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Anmerkungen zur Bringtreue
Grundlage bildet die JGHV-Ordnung für Verbandszuchtprüfungen (VZPO) vom 19.03.2017
Die Bringtreue-Prüfung (Btr) des JGHV ist mit einem großen Durchfallrisiko verbunden. In der Regel bestehen nur 50 Prozent der zu prüfenden Hunde.
Eine Einflussnahme durch laute Kommandos während der 20 Minuten Maximaldauer ist unzulässig. Der Hundeführer muss sich nach dem
Schnallen des Hundes absolut ruhig verhalten (§8(1) Btr).
Für den gegenüber Vorstehhunden relativ kleinen Deutschen Wachtelhund ist es
eine anstrengende Aufgabe, zumal der zu bringende Fuchs ein Mindesgewicht von 3,5 kg aufweisen muss (gemäß §12(1) VGPO). Es ist daher eine zeitintensive Vorbereitung
unumgänglich. Dazu gehören zumindest folgende Punkte:
- Training der (Nacken)Muskulatur
- Über mehrere Wochen ist zu üben und zwar mit langsam steigendem Gewicht des Apportels (z.B. Oberländer Block mit Gewichtscheiben). Da Füchse bis zu 6 kg ausgelegt werden, und man nicht seinen
mitgebrachten Fuchs bekommt (Losverfahren), sollte das Gewichtstraining sorgsam aufgebaut werden.
- Die Entfernung ist schließlich auszudehnen bis mindestens 300 Metern.
- Jedes erfolgreiche Apportieren ist mit Futter zu belohnen.
- Schicken in die Tiefe von ca. 100 Metern
- Der Hund sollte lernen lange geradeaus in den Wald (die Tiefe) zu rennen, ohne gleich im Nahbereich zu stöbern.
- Geübt wird auf freiem Feld, um den Hund rechtzeitig korrigieren zu können.
- Mit dem besonderen Schicken (Niederknien, Hand zeigt in die Abgangsrichtung) muss der Hund fest verknüpfen zunächst geradeaus zu rennen.
- Jedes erfolgreiche Rennen in die Tiefe ist mit Futter zu belohnen.
- Fuchsaffinität
- Die ersten leichten Übungsfüchse sind sorgsam zu wählen. Sie müssen keine großen Schussverletzungen haben, frisch sein und dürfen nicht stinken.
- Geduld ist erforderlich, denn manch Hund hat eine echte Aversion gegenüber Füchse. Mit einer zielführenden Balance von Lob und Druck
wird das sichere Apportieren auf ganz kurzer Entfernung eingeübt.
- Jedes erfolgreiche Aufnehmen und Halten wird mit extra Superfutter (z.B. Rinderbeinscheibenstückchen) belobigt.
- Unverzügliche Rückkehr
- Trödeln auf dem Rückweg ist oft ein Grunde um den erfolgreich aufgenommenen Fuchs doch noch fallen zu lassen.
- Beim Training sollte eine Hilfsperson hinter dem apportierenden Hund herlaufen und ihn zum Tempo motivieren.
- Keinesfalls sollte der Hundeführer mit dem Hund kommunizieren; also nie irgendein Kommando geben.
- Das korrekte Ausgeben des Fuchses lernt der Hund quasi automatisch, wenn erst danach das Belobigungsfutter gegeben wird.
Btr Urkunde 05. März 2022
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